Ankommen in Pelican

Nach einer Marathon Etappe von 45 km heißt es heute Ankommen in Pelican.
22 Tage sind seit unserem Aufbruch in Sitka vergangen. Es war vor Allem aufregend, unerwartet und gar nicht so einfach wie angenommen.
Wenn der Prince William Sound die Übung war, waren die letzten Wochen die Prüfung mit Wind, hohen Wellen, rauher See und einigem Regen.

Annemone


Nachdem Aufbruch von Brents Beach, gehts in zwei Tagen recht gemütlich durch das Sukoi Inlet mit einer kurzen ungemütlichen Passage durch offenes Wasser in die Kalinin Bay, wo wir erneut von einem Fischer unser Abendessen geschenkt bekommen.


Den nächsten Tag wollen wir unsere Beine lockern und laufen über einen Trail zur Sealion Cove, in den Wintermonaten ein Paradies für Surfer - weißer Sandstrand, meterhohe Wellen und darin badende Seelöwen. Leider ist es sehr regnerisch und kühl und läd nicht zu einem Bad ein. Auf dem Rückweg sehen wir überraschend Bären, auch eine Mutter mit ihrem Jungen. Also erstmal ruhig bleiben und langsam wieder zurück. Dazu kommt, dass wir nirgends ausweichen können. Also versuchen wir unseren Weg erneut, laut rufend und Lärm machend. Nach einigem Hin und Her verschwinden sie zum Glück im Wald. Puuh! Das ging ja nochmal gut, trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn man sein Camp nur wenige 100 Meter entfernt hat.
Die kommenden zwei Tage regnet es bei starkem Wind kleine Hunde und wir bleiben im Zelt.
Das nächste Schönwetterfenster (heißt hier: weniger Wind und leichter Regen) wollen wir unbedingt nutzen, um Khaz Island zu umrunden. Die erste Etappe führt in eine geschützte Bucht und danach über eine Strecke von 18 km entlang einer felsigen Steilküste offen zum Pazifik. 
Wir starten früh und freuen uns über die ruhige See, aber das ändert sich schon bald und wir finden uns in einem Gewirr aus hohen Wellen, Kreuzwellen und noch dazu Seitenwind wieder. Wir sind heilfroh als wir erstmal die geschützte Bucht erreichen.
Doch was nun? Wir überlegen lange und kommen zum Schluss, uns ein Wassertaxi zu rufen, mit welchem wir die Strecke über das offene Wasser überbrücken wollen. Mit unserem Delorme Notfallsender ist das kein Problem, wir können eine SMS versenden und bekommen sogar prompt eine Antwort von einem Charterservice aus Sitka. 
Vier Stunden später landen wir auf einer kleinen Insel in der Piehle Passage an und sind froh über unsere Entscheidung. In dieser Hexenküche hätten wir nicht paddeln wollen und können, ohne jegliche Möglichkeit zum Anlanden, jedenfalls nicht mit einem Faltboot. Dies schmälert zwar unser Reisebudget um einiges, doch die kommenden Tage sollen dafür entschädigen.
Die nächsten paar Tage regnet es erstmal noch weiter, doch wir erkunden die vielen Buchten um die Khlag Bay. Dabei sind die kurzen offenen Passagen zum Meer jedesmal wieder spannend, vorbei gehts an laut zischender Brandung. Wir atmen  jedes Mal auf, wenn wir wieder ruhiges Wasser und geschützte Buchten finden.
Auf dem Weg zum Sister Lake, müssen wir zwei Engstellen überwinden, wo es heißt die richtige Strömung abzuwarten, um hinein und auch wieder hinaus zu gelangen. Die Strömung erzeugt sogar Wildwasserartige Verhältnisse und ist was für die Nerven. In dieser Abgeschiedenheit treffen wir auf ein einsames Boot, der Fischer ist auf dem Weg zurück von seinen Shrimp Pots, spontan schenkt er uns frische Shrimps - das ist ein Genuss!

Wir umrunden die Myriad Islands, beobachten stundenlang Seeotter, schwimmend im Kelp, mit ihren Jungen auf dem Bauch, das ist echt lustig. Das Seelöwengebrüll von den White Sister Islands hören wir die ganze Nacht. Dank Wassertaxi haben wir auch ein 
6-Pack Alaskan Amber an Bord und können auf unseren 20. Jahrestag anstoßen.

Bald werden Marks Sonnentänze erhört und wir haben nach einem erneuten Ritt in der Hexenküche drei traumhafte warme Tage an den White Sulfur Hotsprings. Wir baden über Stunden im heißen Wasser bis uns Schwimmhäute wachsen, dabei vergessen wir schon fast die letzten kühlen Wochen im Regen.
Unser nächstes Ziel und damit auch das Ende der Kajak Reise wird Hoonah sein, welches wir nach einem weiteren Ruhetag hier in Pelican mit fünf Etappen erreichen wollen - so der Plan zumindest.

Kalinin Bay - drei Tage Abwettern bei Sturm und Regen

Regenwasser hat auch was Gutes


Sister Lake - eine von drei miteinander verbundenen Salzwasserbuchten

Best Shrimps Ever!

Zwischen 1001 Insel - Myriad Islands 

Im Hintergrund die White Sister Islands, das Gebrüll der Seelöwen hörten wir bis hierher







Endlich an unserem heimlichen Ziel - den heißen Schwefelquellen - angelangt






Landgang in Pelican

Erste Anlaufstelle in Pelican

Zeit wirds! 


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