Hurraahhh Hoonah in Sicht

Vorgestern Abend sind wir nach 33 Tagen Abenteuer und Wildnis in Hoonah angekommen, unserem Ziel der Chichagof Island Umrundung.


Ententeich auf dem Weg nach Hoonah


Nach einem frühen Start in Pelican paddeln wir zunächst mühelos mit der Strömung und Rückenwind durch die Lisianski Strait. Am Column Point ist es dann vorbei mit der Gemütlichkeit, starker Wind und rauhe See empfangen uns. Die Küste hier ist trotzdem spannend: Felssäulen, unzählige Vögel auch Puffins fliegen umher aber auch Seelöwen verfolgen uns. Trotzdem sind wir wiedermal froh, heil auf George Island anzulanden. Hier erkunden wir abends noch den Trail zu den Stellungen und einer riesigen Kanone aus dem 2. Weltkrieg.
Als am nächsten Morgen als der Wecker klingelt, hören wir bereits den Wind heulen. Sturmtag! Heute ist mal wieder kein gutes Kajakwetter. Der Tag ist trotzdem nicht verloren, wir sitzen lange Zeit windgeschützt auf einer Klippe, beobachten die rauhe See und eine Seeotterfamilie bei ihrer Schwimmstunde, Seelöwen spielen in der Brandung. Der nächste Tag bringt dann traumhaftes Wetter, ausnahmsweise ohne Frühstück fahren wir los - nach Elfin Cove - "a small drinking village with a fishing problem", um unsere Vorräte aufzustocken. Frühstück bekommen wir zwar keins aber ein paar Leckereien finden wir trotzdem. Wir wollen am Nachmittag die Slacktide erwischen, um ohne Turbulenzen den South Inian Pass zu den gleichnamigen Inseln zu queren. Zum Glück sind die Verhältnisse wie erwartet und es gibt keine 8 Knoten Strömung oder vier Fuß hohe stehende Wellen, vor denen wir gewarnt worden sind. Anschließend paddeln wir entlang des Mosquitopass durch die Inselwelt. Am späten Nachmittag finden wir eine Bucht mit traumhaft weißem Sandstrand und herrlichen Ausblicken.
Am nächsten Tag arbeiten wir uns dann Stück für Stück die Slacktide abwartend, um die Inseln herum und landen abends auf Shaw Island - wir lauschen die halbe Nacht den Geräuschen der Robben und Seeotter. Mehrmals hören wir einen Wal seine Kreise ziehen.

Der nächste Morgen beginnt ruhig, anfangs noch nichts ahnend, finden wir uns später bei 25-30 Knoten Wind in wild gewordenem Wasser wieder, um uns herum und auf den Kajaks brechen die kurzen aber steilen Wellen. Haben wir da dem Wetterbericht nicht richtig zugehört? Auch ein Ausweichen in die ruhigere Kelpzone bringt nicht viel, wir bewegen uns im Schneckentempo mit gerademal 2 km/h vorwärts. Bald geben wir auf, zu groß ist die Angst auf einem Fels aufzusitzen und zu kentern. Wir landen in der Mud Bay, toller Sandstrand aber hunderte Meter Gepäckschlepperei durch die flache Tidenzone. 

Zwei Tage sitzen wir hier fest, der Wind will einfach nicht abflauen. Wir vernichten fast unsere letzten Essensvorräte. Nachts wird es nun schon recht frisch und wir sehen die ersten Polarlichter am Himmel tanzen.

Endlich am dritten Tag können wir aufbrechen und erreichen Point Adolphus - bekannt als bester Spot für Whale watching in dieser Gegend. So ist es dann auch, wir können die Wale kaum zählen, gut 20 Meter schwimmen sie vor unserer Nase. 

Der letzte Tag bringt uns mit 40 km Länge etwas zäh aber bei schönstem Wetter nach Hoonah, das Highlight kommt zum Schluss - ein plötzlich auftauchender Orca nur 15 Meter von uns entfernt, schön aber doch ein wenig furchteinflößend. 

In Hoonah dürfen wir direkt am Hafen campen, wir treffen wieder viele nette Leute, die sehr hilfsbereit sind. Die letzten Tage verbingen wir nun damit die Ausrüstung von Sand und Salzwasser zu befreien. Morgen wird uns die Fähre zurück nach Juneau und anschließend weiter nach Skagway bringen, wo wir neue Pläne schmieden werden.

In der Lisianski Strait

Abwettern im Sturm auf George Island

Kormorane 

Stellungen auf George Island

Elfin Cove - "a small drinking village with a fishing problem"


Insel im Mosquito Pass - Inian Islands

Baumpilze sind anscheinend auch essbar

Picknick auf einer der Inian Islands bis zur Slacktide

kurze Pause im Sturm vor der Mud Bay


In der Mud Bay



In der Not isst man auch Meeressalat, mit Trockenrührei sogar recht schmackhaft

Nachdem der große Wasserfilter den Geist aufgegeben hat, muss der Notfilter ran...


 
Geschafft, angekommen in Hoohnah - unserem Ziel!

Alles trocken gelegt am Hafen






Abschied von Hoonah in der Icy Strait Brewery 

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