Auf der Suche nach dem Schnee

Nachdem wir sehr motivert am Dienstagmorgen in Kvam gestartet sind, mußten wir nach zwei Kilometern am Abzweig zur Straße Richtung Rondane feststellen, dass der gut gesplittete Fußweg endet und die enge kurvige Straße schneefrei ist. 



Da war der Räumdienst sehr gründlich, noch dazu kamen in Minutenabständen Lastwägen heruntergedonnert.
Naja was solls, unseren Taxifahrer von gestern angerufen und nach einer viertelstündigen Fahrt in der kleinen Bergsiedlung Slåa aussetzen lassen.
Glücklicherweise haben wir bald einen eingeschneiten Skitrack Richtung Rondablikk gefunden und der Weiterweg über das Loipennetz verlief recht entspannt.
Leider war das Rondablikkhotel gerade noch geschlossen, so campierten wir unterhalb am kleinen See.

Am Morgen erwachten wir bei -25 Grad (die bisher kälteste Nacht). Bis zum Losgehen verlief alles recht hektisch, ständige Wiederbelebungsmaßnahmen der Gliedmaßen hielten uns auf. Über den Furusjøen gings Richtung Mysusæter. Wir wollten uns eine weitere eiskalte Nacht im Zelt ersparen und kamen im frisch renovierten Mysusæter Hotel sehr günstig unter. Das Personal dort war sehr nett und die Sauna genau das Richtige nach der Kälte.

Mit Riesenbutterbroten im Gepäck starteten wir am kommenden Tag zur Rondvassbu Hütte, am Fuße der Rondane. Die Ski liefen super, da es etwas wärmer war und in der Mittagspause trafen wir einen Einheimischen der uns jede Menge Infos über den Weiterweg und das bevorstehende Fest in Røros gab.
Zu guter Letzt mußten wir über einem steilen Bachbett den Hang hinunter zur Rondvassbu, was nur zur Fuß und etwas Angstschweiß möglich war. In der Hütte wurde es am Abend mit 10 anderen sehr gemütlich.
Die Erfahrung der anderen war, dass es wohl Richtung Norden sehr schneearm ist, Richtung Osten hörte es sich auch nicht viel besser an. Wir wollten es trotzdem versuchen.
Die ersten Kilometer gingen bis auf ein paar kleine Bachquerungen problemlos, doch 4 km vor der Dørålseter Hütte standen wir dann vor einer riesigen schneefreien Fläche. Oh Mann diesen Kartoffelacker wollten wir eigentlich nicht mit unseren Kajakwägen ausprobieren, die wir extra für den Fall der Fälle mit uns herumschleppten.
Einige Kilometer weiter und nach etlichen Flüchen standen wir vor dem nächsten Rätsel - einer ziemlich heiklen Querung, an welcher der Sommerweg entlang führte. Rechterhand waren nicht pulkataugliche steile Moränenhügel, links mehrere Bachbetten zu queren.
Es wurde bereits dunkel, so beschlossen wir also 2 km von der Dørålseter Hütte entfernt zu campieren. Naja, zumindest war der Platz sehr lauschig und wir gönnten uns eine riesige heiße Schoki zum Nachtisch.
Am nächsten Morgen erkundeten wir vom Moränenhügel aus die Umgebung, schnell wurde klar, dass die einzige Lösung die Bachbettquerung ist, um aus diesem Labyrinth herauszufinden. Schade, dass keiner der Wegweiser noch die Karte diesen Weg verriet. Zum Glück fanden wir recht schnell eine tragende Eisbrücke über den Bach und kraxelten etliche Male die steile Böschung hoch und runter bis sämtliches Gepäck wieder auf dem rechten Weg war. Puuhh, war das ein Frühsport! Die letzten Kilometer zur Hütte waren ein Spaziergang.
Mark passte einen Moment nicht auf und rutschte wieder auf einer fiesen schneebedeckten Eisplatte aus - Stock gebrochen und wieder auf das bereits lädierte Handgelenk...
der Frust auf den schneearmen Winter wird dadurch nicht kleiner.

Wenigstens ist die kleine Selbstbedienungshütte gemütlich und später auch warm. Das schmerzende Handgelenk zwang uns wieder zu einem Ruhetag.
Gut, dass wir ausgeruht waren, denn der Weg ins Tal war kein Spaß mit schweren Rucksäcken und unserer rollenden Pulka im Schlepptau bergauf bergab über groben Schotter.
Das Angebot zweier Einheimischer, die uns ihre Bikes für eine 1 Mio NOK anboten, mußten wir leider ausschlagen. Nun sitzen wir in einer Hütte in Grimsbu und haben eine Route für den Weg nach Røros ausgetüftelt, wo wir rechtzeitig zum Fest, dem jährlichen Wintermarkt, am 21. Februar ankommen wollen. Mal sehen, ob der Plan aufgeht...?!







Frühstück bei minus 25 Grad 

Tagsüber blieb es so kalt 

Auf dem Rondvatnet


Vorbei an den höchsten Bergen der Rondane 


2 Rad Lösung - kein Spaß 

Die Eisbrücke hält schon

Steil, aber die Pulkas müssen auch noch rauf

Nach 4h Frühsport endlich angekommen 





4 Rad Lösung rollt, aber immer noch kein Spaß




Beliebte Posts