Durch Finnland ins Reiserdalen und übers Nabar nach Alta

Angekommen in Alta. Die letzten 12 Tage seit Kilpisjärvi hatten es noch einmal in sich. 



Der Wegabschnitt durch Finnland führte durch mühsames Blockgelände, dafür aber bei strahlendem Sonnenschein. Auf dem Weg zur Somashytta liefen wir mitten durch eine riesige Rentierherde, welche gerade von den Sami ins Winterquartier getrieben wurde.
Ein starker Sturm blies uns von dort ins Reisadalen. Bei Böen über 100 km/h haute es jeden von uns beiden einmal von den Füßen, sodass wir erst spät abends nach 34km Saraelv erreichten und völlig platt waren. Jetzt brauchten wir erst mal eine Pause, bei Sturm wollten wir auf keinen Fall weiterlaufen.

Das Reisadalen war eine schöne Abwechslung zum Geröll der letzten Tage. Wir ließen uns viel Zeit und naschten die letzten Himbeeren von den Sträuchern. Am Abend erreichten wir die Nedrefosshytta und beratschlagten uns noch mit einer Familie über unsere weitere Route. Wir hielten nach einigem Abwägen doch an unserem ursprünglichen Plan fest, die gut 100km über die Nábár Hochebene zu nehmen, anstatt nach Kautokeino dem E1 zu folgen.
Nun galt es den richtigen Abzweig vom Wanderweg aus dem tief eingeschnittenen Reisadalen hoch ins Gebirge zu finden. Dank einiger Anhaltspunkte, die wir in anderen Tourenberichten gelesen haben, hatten wir eine ungefähre Ahnung wo es raufgehen könnte und uns einen GPS Track zurecht gebastelt. Nachher war es einfacher als gedacht und wir sind rechterhand vom Imojohka Bach einen steileren Wiesenhang hinauf, wobei Tierpfade das Vorankommen erleichtert haben um oben angelangt wieder auf die andere Talseite hinüber zu wechseln.
Die folgenden Tage hielt das Wetter zum Glück, außer dass es meist pünktlich um fünf zum Zelt aufbauen regnete. Die kurzen Tage ließen uns mittlerweile auch nicht mehr viel Zeit. Der morgendliche Kampf mit dem inneren Schweinehund war schon schlimm, so quälten wir uns jeden Morgen zeitig aus dem Bett um die 25 km Tagesetappen im weglosen Gelände zu schaffen. Die Landschaft und die Einsamkeit entschädigten dafür. So hangelten wir uns von See zu See. Manchmal war es gar nicht so einfach den kräftesparendsten Weg durch Sumpf oder verblocktes Gelände zu finden.

Einmal beobachteten wir einen Sami im Boot, ansonsten trafen wir niemanden - oder doch... so einige hundert Rentiere.
Am Ende kam wieder ein Forstweg in Sicht und somit die Zivilisation zurück. In Alta auf dem Camping dann unser übliches Ritual: Finnbiff mit Bier zum Abendessen und Kaiserschmarrn zum Frühstück.

Corry schaute sich noch die Felszeichnungen im Museum an, Mark erledigte das Routineprogramm Einkaufen, Wäsche waschen und Schuhe trocknen :-)

Und nach der Kür kommt die Pflicht. Die kommenden Tage sollten wir überwiegend auf Asphalt unterwegs sein. Ein langer Hatsch stand bevor ...





Meekonjärvi - typisch finnische Hütte







Sturmwalze auf dem Weg ins Reisadalen

Rasthütte im Reisadalen







Der Hobbit vor seinem Heim



Auf dem Weg ins Nabar durch eine endlose Steinwüste

Rentierzäune - zu hoch zum Drüberspringen















Heiße Schoki als Nachtisch





... da kommt wohl jeder vorbei, der diese Route nimmt...

Ein Genuss am Morgen in die gefrorenen Schuhe zu schlüpfen
Wer Alta sieht...


Herbst im Tal

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