Alpenüberquerung Wien - Nizza: Karnische Alpen


Nachdem ich mit Mark das Wochenende im Maltatal bei leider schlechtem Wetter verbracht habe, kommt Plan B zum Tragen.








Das Wetter soll auch die nächsten Tage durchwachsen bleiben, so wähle ich die kurze Verbindung über die Mallnitzer Scharte, um in das Nachbartal zu gelangen. Der Tauernhöhenweg ist mir zu heikel. Vorbei gehts an der Nebelumhüllten Hochalmspitze und der Gießener Hütte anfangs noch über schön gelegte Blöcke, später finde ich nur mit Mühe den Weg über den Blockgletscher.





Der Abstecher nach Mallnitz bringt zumindest ein wenig Abwechslung im Speiseplan, am Abend laufe ich bei herrlichem Sonnenschein über schöne Hangwege und die Rabischschlucht bis zum Campingplatz in Obervellach. Die nächsten zwei Tage halte ich mich mehr an die talnahen Almwege, den höchsten Punkt erreiche ich beim Fragranter Schutzhaus. In diesem modernen aber gemütlichen Haus bleibe ich nachdem obligatorischen Strudel am Nachmittag glatt hängen. Als es dann noch anfängt aus Eimerm zu schütten, wirds ein richtig erholsamer Nachmittag.

Am Morgen regnet es immer noch heftig aber was hilfts, ich muss ja weiter. Wenigstens ist der Weg aus Kupferbergbauzeiten schön geebnet und läuft sich fast von selbst. Der Weiterweg über das Staller Tor nach Mörtschach zieht sich dann elendig. Ich wünsche mir mein Radl.





Nun solls endlich durch die Schobergruppe gehen. Seit Jahren steht das Gebirge auf meiner Wunschliste. Auf der Wangenitzseehütte angekommen, bleibe ich wieder hängen. Zum einen ist die Lage am See einfach traumhaft, zum anderen möchte ich gleich am nächsten Morgen aufs Petzeck. Ein ziemlich leicht verdienter Dreitausender noch dazu der höchste hier.







Hinter der Lienzer Hütte verbringe ich eine schöne ruhige Nacht in einer überraschend gut gepflegten Biwakschachtel.




Von der Gößnitzscharte laufe ich über die Elberfelderhütte zum Bösen Weibl, dort hat man einen tollen Ausblick auf den Großgockner.









Die nächsten zwei Tage gehts geruhsam nach Lienz immer an der Isel lang.




Ich gönne mir einen halben Pausentag auf dem Camping Seewiese, so sehr hab ich mich noch nie aufs Baden gefreut und so viel Eiscreme innerhalb weniger Stunden hatte ich auch noch nie.



Bevor es zum Karnischen Höhenweg geht, überschreite ich die Lienzer Dolomiten. Vorbei an der Kalsbader Hütte tönen die Seilkommandos der Kletterer aus den Wänden und lassen mich in Erinnerungen an unsere Klettertouren hier schwelgen.




Vom Lesachtal gehts wieder rauf zum Hochweißsteinhaus. Ich laufe noch ein Stück weiter und suche mir auf halber Strecke zur nächsten Hütte einen Platz für die Nacht. Lustigerweise treffe ich hier Thomas, der mir entgegen kommt. So verbringen wir einen schönen Abend mit Plauderei.










Der Kammweg läuft sich super, es geht einige Male Auf und Ab, mal über Kalk dann wieder Granitblöcke. Langweilig wird es einem nicht bei der Aussicht.




Die Besteigung des Kinigat ist fast ein Muss, so liegt er direkt am Weg und hat noch dazu ein hübsches Gipfelkreuz.







Am letzten Tag ist Endspurt, im wahrsten Sinne des Wortes, angesagt. Ich renne einfach nur, das Gewitter wiedermal im Nacken. 



Um 11 Uhr genau beim Abzweig nach Sillian, kommt das erste Donnergrollen auf. Also nix wie runter! Und ab ins Wellnesswochenende mit Mark in Sterzing, Urlaub vom Urlaub muss auch mal sein.

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